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Stadtgeschichte

Aus der Geschichte der Stadt Regis-Breitingen

Nach bisherigen Unterlagen erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Regis im Jahre 1190. In einer Urkunde bestätigt Bischof Berthold von Naumburg dem Kloster Pforta seine Besitzungen, die das Kloster unter Bertholds Pontifikat erworben hatte. Dabei wird auch ein Albertus de Rigus genannt (Albert, Albrecht von oder aus Regis). (Quelle: „Breitingen und Regis – Ein Beitrag zu den beiden Ortsnamen“,…, Dipl. Phil. Joachim Göschel, Festschrift anläßlich des Heimatfestes 1957, Rat der Stadt Regis-Breitingen)

In verschiedenen älteren Dokumenten schrieb man vom Ort und der Burg Riguz im Gau Plisni, im Jahr 1228 wurde Regis in der Bulle des Papstes Gregor IX erwähnt.

Das Dorf Breitingen mit seinem Rittergut wird 1265 erstgenannt.

Regis war bis 1815 das Vasallenstädtchen der Herren des Rittergutes auf Breitingen. Erst am 1.10.1920 vereinigten sich beide Orte zur Stadt „Regis-Breitingen“.

Von herausragender wirtschaftlicher Bedeutung für die Kleinstadt Regis dürfte wohl das Jahr 1595 gewesen sein, als am 1.9. vom Herzog Wilhelm von Weimar unserem Ort das Marktrecht verliehen wurde.

Von gleicher Wirkung dürfte nur noch der bis in die jüngste Geschichte hinein reichende Braunkohlenbergbau gewesen sein. Bereits 1840 begann in unserem Territorium der Kohleabbau, in dessen Folge eine rasche industrielle Entwicklung einsetzte:

1842 – Eisenbahnanschluß,

1866 – Regis erhält eine Postexpedition,

1874 – Umwandlung in eine Postagentur,

1887 – Einrichtung einer Postagentur in Breitingen,

1895 – Eröffnung der Sparkasse usw.

Die Braunkohlegewinnung und -verarbeitung hatte aber nicht nur diese positiven Seiten. Im Umfeld von Regis-Breitingen künden zahlreiche Tagebaurestlöcher und Kippen vom Wirken der Kohlebagger. Das Breitinger Neubaugebiet wurde nicht ohne Grund vom Volksmund „Rußdorf“ genannt, lag es doch in der Windrichtung der Brikettfabrik. Viele über lange Zeit gewachsene Beziehungen zu Nachbarorten, Verkehrswege und der ursprüngliche Charakter der Pleißenaue sind der Überbaggerung zum Opfer gefallen. Mit der Vereinigung 1990 mußte man sAnimierte Essechmerzlich erkennen, daß fast die gesamte Region vom Bergbau und der Kohleveredlung lebte, denn zugleich brach der Bergbau abrupt zusammen. Viele besonders jüngere Leute haben uns verlassen, um sich in den alten Bundesländern Arbeit und Brot zu verschaffen. Unsere Einwohnerzahl hat sich daher gegenüber der industrieellen Blütezeit des Bergbaus nahezu halbiert. Die vom Berbau verlassenen Gebiete sind heute wieder aufgeforstet, die Restlöcher haben sich mit herrlich klarem Grundwasser gefüllt und lassen uns für die nähere Zukunft hoffen, daß uns die industriellen Ballungsgebiete um Leipzig und Halle als Naherholungsgebiet entdecken.

Chronik zur Stadtgeschichte

Geschichtstafel

929 Robert Wolfram nennt in seiner Ergänzung zur Chronik der Stadt Borna die Burg in Regis. Regis liegt zu der Zeit im Gau Plisni.

1100 Regis wird eine der „vornehmsten Städte im Gau Plisni“ neben Altenburg, Zwickau, Leisnig, Colditz u.a. genannt.

1186 Ein „Albertus de Riguz“ – Albert von oder aus Regis – tritt in einer Urkunde des Bischofs Berthlod II. als Zeuge auf. Auch im Heimatbuch „Das Altenburger Land“ wird wird in diesem Jahr Regis erstmals als Riguz erwähnt.

1208 Das Pleißner Land wird vom Hofgericht Altenburg verwaltet. Es erfaßte auch Regis, wo die Sorben eine Burg erbaut hatten.

1228 Bulle des Papstes Gregos IX. Genannt wird „castrum et oppidum Riguz“ = Burg und Ort Regis.

1265 Kaufvertrag zwischen dem Landgrafen von Thüringen und Bischof von Merseburg, abgeschlossen in campo Bredingin = Gut Breitingen.

1307 Kaiser Albrecht von Habsburg hält sich angeblich auf der Burg Regis auf. Abschluß des Waffenstillstands nach der Schlacht bei Lucka.

1355 Breitingen an das Stift Naumburg-Zeitz verkauft.

1382 Teilung der Meißner Lande. Regis und Breitingen kommen zum Osterlande.

1404 Der Naumburger Bischof kauft für das Stift Wiesen in Regis. Ebenso 1407 Wiesen, die einem Altenburger Priester gehörten.

1413 Lehngüter und die Regiser Mühle werden vom Bischof gekauft.

1430 Das Naumburger Stift erwirbt die Hälfte des Dorfes Breitingen.

1450 Regis und Breitingen werden im Sächsischen Bruderkrieg von Bundesgenossen des Herzogs Willhelm III. geplündert und niedergebrannt. Einführung einheitlicher Flüssigkeitsmaße im Stifte Naumburg-Zeitz.

1467 Plünderung der bischöflichen Tafelgüter in Regis und Breitingen durch Nicol Pflug. Bevölkerung wird als Geiseln weggeführt. Schank und Herbergsgerechigkeit auf den Nachbars-Gütern.

1515 Vertrag zwischen dem Kurfürsten und dem Bischof wegen des Wasserzuflusses zu den Breitinger Stiftsteichen. Johann von Wernsdorff ist Amtann des Amtes Breitingen.

1535 Steuerbelange und Bierzehnt der „3 Dörfer Bretingen, Regis und Breitingen“.

1536 Einige Bierbrauereien in Regis und Breitingen. Das Amt Breitingen kommt zur Ephorie Zeitz.

1540 Erste Urkunde von den Schulen und Schulmeistern in Regis und Breitingen.

1542 Regis und Breitingen, damit auch Blumroda und Haselbach, lutherisch.

1545 Feuersbrunst in Regis, 24 Grundstücke niedergebrannt. Wolff von Asse Amtmann in Breitingen. Kriegsdienste des Amtes Breitingen zum schmalkaldischen Kriege.

1565 Kirchen – und Schulvisitationen. Der Regiser Pfarrer wegen Unfähigkeit abgesetzt.

1567 Grenzstreitigkeiten zwischen Stift Naumburg-Zeitz und dem Amt Altenburg wegen der „Leipziger Straße“ über die Heide.

1580 General-Artikel über Kirchen- und Schuldienst. Der Regiser Schulmeister muß auch die Rathausuhr aufziehen und stellen.

1585 Breitingen „Peste Infiziret“.

1592 Heinrich von Bühnau mit Rittergut Breitingen belehnt.

1595 Regis erhält das Recht, eine Jahrmarkt und Wochenmärkte abzuhalten, es wird Marktflecken.

1596 Bünauische Wasserordnung wegen der Breitinger Teiche, Wasserzins.

1608 Beginn der Regiser Kirchenbücher.

1611 Die Pest in Regis und Breitingen.

1619 Feuersbrunst in Regis. 54 Häuser im Wert von 74000 Meißner Gulden zerstört. Amt Breitingen Kurfürsten einen Heerwagen Stellen.

1623 In Regis und Breitingen sind Kaiserliche Landsknechte im Quartier.

1624 Mandat der Stiftsregierung über das Erzins-, Dienst- und Froneregister von Breitingen, Regis und Blumroda.

1628 Einführung der Fleischsteuer im Stifte Zeitz und im Amt Breitingen.

1629 Der Hofmarschall und Kriegsoberst Bernhardt von Starschedel kauft das Rittergut Breitingen. Lehnbrief. Wildschweinjagd des Kurfürsten im Amte Breitingen.

1630 Einführung der Geleitsteuer im Amte Breitingen.

1631 Aufzeichnung von Straßen- und Gassenamen im Regiser Kirchenbuch.

1633 Der Wallensteinische General Holk zieht mit 20000 Landsknechten durch das Amt Breitingen. Drei Regiser Einwohner werden vom Kriegsvolk erschlagen-Pest

1634 Kaiserliche Truppen unter Oberst Götze rauben und plündern im Amt Breitingen.

1636 Die Pest wütet. ebenso 1637, 1638, 1641, 1643.

1636 Kriegskontributionen an den schwedischen General Banner.

1637 In Regis 70 Todesopfer durch die Pest, drunter 2 Schulmeister. Verpachtung der Regiser Mühle. Die Regiser und Breitinger Einwohner flüchteten nach Altenburg , ebenso 1638, 1640, 1644, und 1645.

1640 Breitingen von Schweden in Brand gesteckt.

1641 Zwei Regiser Einwohner von Landsknechten erschlagen

1642 Feuerbrunst in Regis, 35 Häuser im Werte von 1200 Meißnischen Gulden vernichtet.

1647 Gebührenordnung des Amtes Breitingen für Käufe und Belehnungen.

1648 Friedensfeste in Regis und Breitingen.

1649 Schweden in Regis und Breitingen, Sittenverrohung – Störungen des Gottesdienstes.

1651 Kriegsoberst Carl von Bose mit Breitingen belehnt. Obergerichte, Erb-und Niedergerichte auf Breitingen.

1659 Lehr- und Unterrichtsplan für den Breitinger Schulmeister.

1672 Streitigkeiten zwischen Rittergutsherrschaft und den Gemeinden wegen der Baufronen.

1676 Brandenburgische Truppen in Breitingen, Regis und Blumroda.

1688 Bierkrieg in Regis.

1692 Hochwasser verwüstet das Innere der Regiser Kirche, ebenso 1699.

1693 Feuersbrunst in Regis. Fast die ganze Stadt niedergebrannt.

1700 Regierungserlaß wegen verweigerter Pfarrform der Regiser Einwohner.

1702 Ein Breitinger wegen Diebstahls durch den Strang hingerichtet.

1705 Kursächsiche Dragoner in Quartier. Ein Blumrodaer Einwohner in Regis von Soldaten erschlagen.

1708 Die Breitinger Kirchenbücher verbrannt., neu eingerichtet.

1709 Zwangsweise wird eine Verbrachersteuer im Stifte Zeitz und im Amt Breitingen eingeführt.

1710 Heftiges auftreten der Kindesblattern, ebenso 1711, 1729, 1738 und 1745.

1713 Einführung der Pfennig – Quatembersteuer.

1715 Einbruchdiebstahl in die Breitinger Kirche, alle Kirchengeräte gestohlen.

1720 Verpachtung des Breitinger Ritterguttes und der Fischgewässer. Einführung der Dresdner Schenk und Getreidemaße.

1721 Vermächtnis des Majors von Bose an die Kirchen von Breitingen und Regis.

1725 Ein Chirurg in Breitingen.

1728 Steuerkataster von Breitingen, Regis und Blumroda. Namentliche Aufstellung aller Besitzer.

1732 Vergleich wegen des Botschaftslaufens als Frondienst der Regiser nach Zeitz.

1746 Preußische Kriegskontributionen

1749 Ein Fremder wegen Diebstahls am Strang hingerichtet.

1750 Mißernte durch Feldschädlinge.

1753 Feuersbrünste in Breitingen, am 23.3.:9 Güter vernichtet, 1 Frau verbrannt, am 4.6.:Rittergut, Schäferei und 19 Güter abgebrannt, das Kind des Schulmeisters dabei tödlich verunglückt.

1755 Kriegskontributionen der Preußen, Regis von preußischer Infantrie besetzt. Naturallieferungen nach Dresden.

1757 Rekrutenaushebungen durch die Preußen und Fouraglieferungen. Repressalien gegen unsere drei Gemeinden.

1758 Regis borgt Geld von der Kirche zur Zahlung der Kriegsschulden. Lieferungen von Lebensmitteln an die Preußen

1760 Repressalien gegen Regis wegen verweigerter Lieferungen.

1761 Preußische Zwangseinquatierungen in Regis.

1762 Brandschatzung des Städtchens Regis durch preußische Kavallerie. Vier angesehene Einwohner werden als Geiseln nach Zeitz geschleppt, bis die Schuld bezahlt ist.

1763 Freudenfeste in den Kirchen

1765 Feuersbrunst in Regis, ebenso 1780 und 1789.

1769 Errichtung einer Handwerkerinnerung in Regis, Borna erhebt Einspruch.

1771 Große Teuerungen wegen Mißernten und Hochwasser der Pleiße und der Eger.

1777 Grenzregulierungen am Kammerforst.

1779 Grenzstreitigkeiten wegen der Burgwiesen.

1790 Anstellung von drei Straßenaufsehern in den Gemeinden Breitingen, Regis und Blumroda.

1791 Revolutionsversuche in Regis. Verlangen nach Aufhebung der Frondienste. Anlegen eines Brückenschlages.

1795 Folgenschwere Schlägerei vor der Schenke in Breitingen.

1800 Regierungsmandat wegen Kohlensuche. Aufforderung dazu wegen Holzmangel.

1801 Gründung einer Leichen-Sozietät in Breitingen.

1805 Feuersbrunst in Breitingen. Schuldgeldeinnehmer für die Schulden. Schutzimpfung gegen die Blattern.

1806 Einquartierung und Leistungen französischer Truppen

1807 Einquartierungen von bayrischen und französischen Truppen. Feuersbrunst in Regis. 32 Güter in Ställen und Scheunen eingeäschert.

1810 Abbau von Erdkohle, Torfstreichen.

1813 Durschmärche aller möglichen Truppen nach der Schlacht bei Lützen. Kriegsleistungen in riesigen Höhen. Außerordentlicher Staatslasten. Mißernten, Mäusefraß, Teuerungen. Auftreten von Nervenfieber.

1814 Unsere Orte werden von russischen Truppen besetzt.

1815 Auflösung des Amts Breitingen, politisch kommen unsere Orte zum Amtsbezirk Borna, kirchlich zur Ephorie Borna.

1821 Verpachtung der Breitinger Gemeindeteiche und des Brau- und Schankrechts. Verkauf des Rittergutes an den Kaufmann Hertwig.

1825 Aufstellung des Flurbuches für Regis.

1827 Neubau des Breitinger Schankhauses.

1832 Einführung der Städteordnung in Regis.

1833 Ablösung aller Frondienste und der Hutung beim Rittergute. Feuersbrunst in Regis. Die Stadt hat 550 Einwohner. Wahl des 1.Bürgermeisters Johann Gottried Teich.

1836 Wahl der Stadtverordneten – Neubau des Rathauses am Markt.

1839 Einführung der Landgemeindeordnung für Breitingen, Wahlen des Gemeindevorstandes, der Gemeindeältesten und des Gemeinderates nach dem Klassenwahlsystem. Reformationsjubiläum, Feiern in unseren Gemeinden. Erinnerungseichen werden gepflanzt.

1840 Genehmigung des Lokalstatus für das Städtchen Regis.

1841 Ortstatut für Breitingen von der Gemeindevertretung beschlossen. Verkauf des Regiser Brauhauses.

1842 Am 19. September führt die erste Eisenbahn durch Breitingen.

1845 Breitingen schränkt den Zuzug wegen Übervölkerung ein

1848 Kommunalgarden in Regis und Breitingen, Fahnenweite. Volksversammlungen. Regulierung der Pleiße.

1855 Ablösung der geistlichen Lehne und Gefälle.

1856 Auflösung des Patrimonialgerichtes. Regis und Breitingen dem Gerichtsamt Borna unterstellt.

1858 Aufhebung der Gemeindefronen in Breitingen.

1862 Gründung des Regiser Turnvereins.

1864 Verkauf des Regiser Rathauses.

1865 Einrichtung der Apotheke in Regis.

1866 Deutsch-Österreichischer Krieg, Einquartierungen und Fouragelieferungen.

1868 Ablösung der Alt- und Nachbargemeinde in Regis.

1870 Deutsch-französischer Krieg. Gefallene aus Breitingen: T. Thieme, E. Glorius, G. Frauendorf

1871 Friedensfeiern

1872 Gassen- und Straßennamen in Regis auf Blechschildern angebracht.

1873 Annahme der Städteordnung für mittlere und kleinere Städte durch die Regiser Stadtverordneten. Einrichtung einer Sammelschule in Regis mit den Unterrichtsfächern Deutsch, Latain, Französisch.

1874 Errichtung einer Postagentur in Regis.

1875 Gründung der Regiser Freiwilligen Feuerwehr, vorher bestand eine Pflichtfeuerwehr.

1876 Bildung der Standesämter Regis und Breitingen.

1878 Ablösung der Accidentien für Pfarrer und Lehrer in Breitingen.

1880 Übersiedlung der Flanschenfabrik aus der Walkmühle in die Stadt Regis.

1882 Stadtwappen und Stadtsiegel, Stadtfarben rot-weiß.

1887 Errichtung der Postagentur in Breitingen.

1894 Elektrisches Licht von der Mühle in Regis.

1895 Gründung der Städtischen Sparkasse.

1902 Schulneubau in Regis.

1906 Fertigstellung der Brikettfabrik. In Breitingen wird das letzte Haus Nr. 82 mit Strohdach abgerissen.

1907 Gründung der Breitinger Freiwilligen Feuerwehr.

1909 Neubau des Rathauses in Regis. Chronik von Regis mit Blumroda von Pfarrer Zimmermann. Neubau des Verwaltungsgebäudes der Flanschenfabrik, zuletzt Verkaufsstelle der Konsumgenossenschaft.

1910 Gemeindeverband für Wasserversorgung wird gegründet. Besuch des Königs Friedrich August in Regis. Herausgabe einer Zeitung für Regis und umliegende Ortschaften.

1911 Altgemeinde und Nachbarschaftsrechte für Breitingen werden abgelöst.

1912 Wasserturm Blumroda wird gebaut.

1913 Sächsische Werke kaufen das Rittergut vom Staat, werden damit größter Grundbesitzer in unseren Orten, Halbfaßbrunnen auf dem Markt wird errichtet. Schule in Breitingen wird umgebaut, neue Schule wird gebaut.

1914 bis 1918 1.Weltkrieg, mehr als 100 Tote und Vermißte in unseren Orten. Glocken der Kirchen werden abgenommen und zu Rüstungszwecken verwendet. Nagelung des Eisernen Kreuzes am Rathaus u.v.a. Die Deutsche Erdöl-AG. Übernimmt und baut die Schwelwerke.

1919 Turnvereine erhalten ihre Sportplätze: Regis in der Deutzner Straße hinter der Kippe, Breitingen beim Herrenhölzchen am „Dreihäuserteich“. Verordnung : Rübenbier bleibt !

1920 Zusammenschluß von Regis und Breitingen zur Stadt Regis-Breitingen.

1921 Spar- und Girokasse werden von der Sparkasse getrennt. Bergarbeitersiedlung „An der Halde“, heute „Bergmannsring“ wird gebaut. Erste Regis-Breitinger Stadtverordnetenwahl.

1924 Zahlreiche Vereine gründen sich. Kriegerdenkmal in Breitingen wird von Jugendverein aufgestellt. Der Dachreiter auf dem Dach der Regiser Kirche wird abgerissen wegen Baufälligkeit. Ratskellerwirt Schubert besitzt im Saal einen Kinomathographen. „Regiser Wirtschaftsnachrichten“ werden herausgegeben.

1928 Turnhalle in Regis wird eingeweiht.

1929 Stadtrat beschließt: Das Aufhängen von Parteifahnen widerspricht der Gemeindordnung. Es dürfen nur Fahnen mit den Stadt- und Landesfarben aufgehängt werden.

1930 Man begann die letzten Teiche in Breitingen zuzuschütten.

1930 Die DEA beginnt, wesentliche Teile der Regis-Breitinger Ortsgeschichte wie das Herrenhölzchen und die Dreihäuserecke zu überbaggern.

1932 Bürgermeister Kurt Kühnert, SPD, wird in sein Amt eingeführt. Er hatte es bis 1938 inne.

1934 Neben dem Frühjahrs-Jahrmarkt genehmigt die Landesregierung noch die Durchführung eines Herbstjahrmarktes. Am Totensonntag wird das Regiser Kriegerdenkmal geweiht.

1936 Die NSDAP setzt sich in der Stadt immer mehr durch. HJ-Heim in der Bornaer Straße wird gebaut.

1937 Heimatfest in Regis-Breitingen, Briketts werden dafür gepreßt, Umzug und Heimatfestschrift, Aufführung des Heimatfestspiels „Kindtaufsschmaus und seine Folgen“ auf dem Markt.

1938 Die NSDAP setzt Kurt Kühnert als Bürgermeister ab und ihren Kandidaten Kurt Spranger ein. Er ließ die zahlreichen Anlagen in der Stadt und die Kleingartenanlagen anlegen.

1939 Brandstiftung im Ratskeller, soll als Parteilokal der NSDAP neu aufgebaut werden. Explosionskatastrophe im Schwelwerk Regis, Trauerfeier mit Beteiligung der Regierung für zunächst 16 Tote, Zahl steigt später noch.

1939 Beginn des 2. Weltkrieges- mehr als 150 Bürger aus unserer Stadt sind gefallen oder vermißt, zum Heldengedenkentag 1942 wird die Gedenktafel aufgestellt, 1945 beseitigt.

1941 Verhandlungen wegen des überbaggerns unserer Stadt beginnen zwischen Stadtverwaltung, Landesregierung und DEA. Neu-Regis ist von Regis-Nord bis Deutzen geplant. Wird 1944 aufgegeben . Überbleibsel sind Häuser in Nord.

1944 Wegen des Attentat auf Hitler werden auch 8 Bürger unserer Stadt inhaftiert. Werden auf Antrag der DEA wieder freigelassen, waren unbeteiligt.

1945 Am 13. Februar fällt eine Fliegerbombe auf die Apotheke in Regis. Alle Bewohner tot. Am 13. April Einmarsch amerikanischer Truppen . Im Juli, Amerikaner ziehen ab, russische Soldaten marchieren durch unsere Stadt. Reformen bringen Veränderungen mit sich, Verwaltungsreform, Entnazifizierung , Bodenreform – Rittergut wird an Neubauern aufgeteilt, Schulreform – alte Lehrer werden entlassen – Neulehrer eingestellt.

1951 Beginn des Neuaufbaues der Brikettfabrik, als Nachfolgeeinrichtungen entstehen die Betriebspoliklinik, der Kindergarten und die Kinderkrippe.

1953 Nach Fertigstellung des Wasserturmes in Deutzen wird der Blumrodaer gesprengt. Am 17. Juni schließt die Schule um 12 Uhr, die Werkssirenen heulen, Bauarbeiter und Stahlbauarbeiter der Bau – Union legen die Arbeit nieder. Angsteinkäufe der Bevölkerung.

1954 Hochwasserkatastrophe, Dämme in der Blumrodaer Straße brechen, Tagebau läuft voll Wasser, niedrig gelegene Stadtteile und Wiesen unter Wasser. Einwohner müssen mit Vieh ihre Häuser räumen. Kindergarten vom Wasser weggerissen.

1956 Beginn des Neubaues von Wohnungen, 1964 beendet, im Volksmund heißt Neubau „Rußdorf“. Pleißenverlegung , Brücken werden gebaut , Damm angelegt, Rückhaltebecken gegen Hochwasser angelegt. Lämmereiche muß dem Bergbau weichen, Tagebau Haselbach. Regis hat nur zwei Ausgangsstraßen – Deutzner Straße und Haselbacher Straße.

1957 Heimatfest in Regis-Breitingen

1958 Lebensmittelkarten werden abgeschafft.

1960 LPG – Gründungen, Überbaggerungen der Breitinger Flur Richtung Kammerforst. Bahnstrecke bis Altenburg wird elektrisch betrieben.

1961 Einwohnerzahl auf 5200 erhöht, der überwiegende Teil arbeitet in den Betrieben des Bergbaues. Neuer Sportplatz in der Schillerstraße wird eingerichtet, weil alter Platz vom BKW Borna überbaggert wird.

1964 Rittergutsmauer fällt, im Rittergut wird aufgeräumt und ausgebaut. Sportfest im Artur-Becker-Stadion, Rekorde im Kugelstoßen und Diskuswerfen aufgestellt.

1965 Aus dem Gasthof Breitingen wird Polytechnisches Zentrum für 14 Schulen der Umgebung.

1967 Lichtspieltheater noch sehr gut besucht, wird um – ausgebaut.

1969 Bau des Regiser Freibades beginnt, kann 1970 seiner Bestimmung übergeben werden. Schulneubau, damit wesentliche Verbesserung der Schulverhältnisse.

1975 100-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr wird Volksfest.

1976 Explosionsunglück in der ZW, 2 Bürger aus der Stadt tot.

1978 Heimatfest „750 Jahre Regis“, Festumzug , Skatkarte mit Stadtwappen in Altenburg gedruckt.

1980 Gemeindeverband Regis-Breitingen gegründet.

1988 Markttage in Regis-Breitingen wieder eingeführt.

1989 Demonstration der Regis-Breitinger für besser Umwelt und Lebensbedingungen.

1991 Renovierungsarbeiten am Regiser Kirchturm, ebenso am Regiser Rathaus.

1992 Wochenmarkt in Regis wieder eingeführt.

1994 Schornsteine des BKW werden gesprengt, bildeten jahrelang ein Wahrzeichen von Regis.

1995 Regis begeht im August sechs Jubiläen und ein Volksfest. Heimatverein gegründet.

zusammengestellt von Gerold Becher